Arthroskopie am Kniegelenk

Meniskusschäden:

Meniskusschäden: Nur ein kleiner basisnaher Anteil der Menisken ist blutversorgt (und besitzt damit Heilungspotenz), deshalb müssen meistens zerstörte Meniskusanteile mittels kleiner Schneideinstrumentarien entfernt werden. Das Bein kann nach wenigen Tagen voll belastet werden, die Beweglichkeit wird nicht eingeschränkt. In seltenen Fällen (i.d.R. frischer, basisnaher Riss ohne Degeneration) kann der Meniskus durch Naht erhalten werden. Die Entlastungsdauer zur Heilung beträgt ca. 6 Wochen, je nach Lokalisation der Naht muß die Kniegelenksbeweglichkeit ggf. mit einer Schiene eingeschränkt werden.

Normalbefund Meniskus
Normalbefund Meniskus
Lappenriß Meniskus
Lappenriß Meniskus

Freie Gelenkkörper:

Ausgesprengtes Knorpelstück
Normales vorderes und hinteres KreuzbandAusgesprengtes Knorpelstück

Ausgesprengte größere Knorpel- bzw. -Meniskusanteile können zu freien Gelenkkörpern werden und Blockierungen im Gelenk verursachen. Zur Vermeidung von weiteren Schäden durch die Einklemmungen müssen diese entfernt werden. 

Schleimhautveränderungen:

Schleimhautentzündung
Schleimhautentzündung

Bei entzündeter Schleimhaut mit Flüssigkeitsbildung im Gelenk kann die Entfernung/Teilentfernung  dieser indiziert sein (mit anschließender histologischer Untersuchung zur Ursachenklärung). Ebenso können verdickte Schleimhautfalten Schnappgeräusche im Gelenk auslösen und Schmerzen verursachen (häufigste verdickte Schleimhautfalte: "Plica mediopatellaris").

Zerreißung des inneren Halteapparates der Kniescheibe nach Verrenkung
Zerreißung des inneren Halteapparates der Kniescheibe nach Verrenkung

Kniescheibenfehllage, -ausrenkung:

Im Falle einer Verrenkung der Kniescheibe zerreißen deren Haltebänder. Um weitere Verrenkungen zu vermeiden, müssen die Haltebänder durch Naht rekonstruiert werden ("mediale Rekonstruktion bzw. Raffung"). Postoperativ wird die Kniegelenksbeweglichkeit für 6 Wochen zur Heilung der genähten Bänder mittels einer Kniegelenksschiene eingeschränkt, mit angelegter Schiene ist Vollbelastung erlaubt. 

Im Falle einer anlagebedingten seitlichen Fehlstellung der Kniescheibe wird das Gleitlager der Kniescheibe sowie deren Rückfläche einseitig abgenutzt. Hier kann durch eine arthroskopisch durchgeführte Spaltung des seitlichen Halteapparates ("lateral release") der asymetrische Anpressdruck der Kniescheibe korrigiert werden. Postoperativ ist Vollbelastung ohne Limitierung der Beweglichkeit erlaubt.

Knorpelschäden:

Knorpelglättung:
hierbei werden aufgefaserte Knorpelanteile vorsichtig geglättet und instabile Knorpelkanten entfernt, um ein Abreisen zu verhindern.

Pridie-Bohrungen:
hierbei werden mit einem Spezialstößel mehrere kleine Löcher in den Knorpeldefekt gebohrt. Durch die entstehende Blutung aus dem Knochen bildet sich ggf. ein Ersatzknorpel. Dieses Verfahren kann auch als „Bioprothese“ angesehen werden.

Schwerer Knorpelschaden mit freiliegendem Knochen
Schwerer Knorpelschaden mit freiliegendem Knochen

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Dr. Andrea Heilberger

Dr. Andrea Heilberger